Finanzsektor im Lieferkettengesetz?
Diesen Freitag könnte es im EU-Ministerrat eine Richtungsentscheidung für die Ausgestaltung der CSDDD, das sogenannte EU-Lieferkettengesetz, geben. Ein strittiger Punkt ist die Rolle des Finanzsektors. Dieser sollte ursprünglich Teil des Gesetzes sein. Der Rat hat den ursprünglichen Gesetzesentwurf bereits abgeschwächt (hier mehr dazu). Frankreich setzt sich dafür ein, dass der Finanzsektor nicht in das Gesetz aufgenommen wird. Deutschland und Österreich folgen dieser Argumentation, indem sie bloß bestimmte Teile des Finanzsektors miteinbeziehen wollen. Im Raum steht, dass jedes Land quasi selbst bestimmen kann. NGOs warnen: Bei der internationalen Verflechtung wäre das kein gangbarer Weg.
Welche Fonds sind nachhaltig?
Für Österreich beantwortete die Arbeiterkammer Oberösterreich und die Plattform cleanvest.org die Frage nach den nachhaltigsten Fonds. Untersucht wurden ausschließlich Produkte von österreichischen Kapitalanlagegesellschaften. Aus den 354 untersuchten Anlageprodukten ging der Erste WWF Stock Environment als Sieger hervor. Hier gibt es die Liste der bestbewerteten Fonds.
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Netto-Null-Lücke schließen
Unternehmen erkennen die Notwendigkeit einer Nachhaltigkeitsstrategie. Allerdings reichen laut einer aktuellen Deloitte Studie die Investitionen für die Dekarbonisierung bei weitem nicht aus. Wie die Net-Zero-Lücke geschlossen werden kann, erklärt Christoph Obermair im Gastbeitrag auf Börsianer Grün.
Rücktritte beim FNG
Beim Forum für Nachhaltige Geldanlage (FNG) dürfte es einige Unstimmigkeiten gegeben haben. Das legt zumindest die Zahl an Rücktritten nahe. Bernhard Engl legte etwa sein Amt als Vorstandsvorsitzender nieder, das er im November 2022 angetreten hatte. Er nannte persönliche Gründe. In letzter Zeit verließen auch Jürgen Arbter, Geschäftsführer der Agentur Re’public, Astrid Herrmann, Abteilungsleiterin Strategie und Nachhaltigkeit der Evangelischen Bank aus Kassel, Julian Hochscherf, HEP Kapitalverwaltungs AG, und Marlene Waske von Arete Ethik Invest das FNG.
Chinas E-Autos von USA ausgebremst
Bald könnten in den USA E-Autos mit Komponenten aus China benachteiligt werden. Hintergrund ist eine Prüfung des US-Finanzministeriums. Im Kampf gegen den Klimawandel sollen E-Autos in den Vereinigten Staaten mit 7.500 Euro gefördert werden. Vermutlich werden dabei aber Modelle mit Batterien aus China ausgeschlossen. Im Zuge des Inflation Reduction Acts (IRA) versucht die US-Regierung seit 2022 die eigene Wirtschaft über Handelsbarrieren zu schützen.
Zahlen & Fakten
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ESG? Kennen wir, kümmert aber wenig
83 Prozent der größeren deutschen Mittelständler finden ESG-Faktoren wichtig, aber nur 17 Prozent haben diese bereits integriert. Das ist das Ergebnis einer Befragung von Statista unter 150 Führungskräften. Hintergrund ist die mit dem Berichtsjahr 2024 in Kraft tretende 2024 in Berichtspflicht nach CSRD (hier lesen, wer betroffen ist). In Deutschland sind etwa 15.000 Unternehmen betroffen. In Österreich sind dies etwa 2.000 Unternehmen, EU-weit rund 50.000.
Neue Green Bonds
Immer mehr Finanzierungen erfolgen über Green Bonds. Die EU-Kommission hat mit 2024 hier einen eigenen Standard eingeführt. Kapitalmarktexperten rechnen damit, dass die Nachfrage nach Anleihen, die einen positiven Klima-Impact haben, steigen wird. Ein brandaktuelle Emission ist etwa ein bis 2028 laufender Green Bond von PV-Invest zu 5 Prozent pro anno. Damit soll der Solarausbau finanziert werden.
printmagazin
Das Börsianer Grün-Magazin
Der Börsianer Grün ist das Leitmedium für Nachhaltigkeit in der D-A-CH-Region und soll allen Topentscheidern aus Wirtschaft, Finanz und Politik Orientierung geben.
